Warum sollten Bilderrahmen nur aussehen, wenn sie gleichzeitig atmen können? Das AlgenBild ist ein flaches Photobioreaktor-Panel, in dem Mikroalgen Kohlendioxid aus der Raumluft binden, Sauerstoff abgeben und als leuchtend smaragdgrüne „Living Art“ den Wohnraum akzentuieren. Eine hinter Glas eingelassene Mikrokanalmatte zirkuliert Nährmedium im Tagesrhythmus, während unsichtbare Micro-LEDs das Wachstum mit sanftem Licht unterstützen – eine Symbiose aus Dekor, Luftfilter und Biochemie.
1. Aufbau des AlgenPanels
- Frontglas: ESG-UltraClear 4 mm, AR-beschichtet (Transmission 97 %)
- Microchannel-Matte: PMMA-Platten, CNC-gefräst, Kanalbreite 0,8 mm
- Biomasse: Chlorella vulgaris Kultur (Optische Dichte 1,4 @ 680 nm)
- Nährmedium: Modifiziertes BG-11, 1,2 L geschlossenes Kreislaufsystem
- Umwälzung: Membranpumpe 0,7 W, Förderrate 12 L h-1
- Beleuchtung: Micro-LED-Matrix 18 W, 630 nm / 450 nm Dual-Peak
- Abmessungen: 800 × 500 × 38 mm, Gewicht 4,9 kg (gefüllt)
2. Leistungskennzahlen
Parameter | Wert | Wohnrelevanz |
---|---|---|
CO₂-Aufnahme | ≈ 21 mg h-1 | Reduziert Spitzen in kleinen Räumen |
O₂-Abgabe | ≈ 16 mg h-1 | Frischluftgefühl beim Arbeiten |
Lichtleistung | 840 lm Weißpunkt 4000 K | Stimmungslicht (dim- to-warm) |
Stromverbrauch | max. 19 W (Duo-Modus) | Unter 0,5 kWh pro Woche |
Biomasse-Ernte | ≈ 12 g TS Monat | Dünger für Zimmerpflanzen |
3. DIY-Anleitung: Ein Panel in zwei Abenden
3.1 Materialliste
- ESG-Glas 800 × 500 mm
- PMMA-Platten 5 mm, 2 Stk.
- 3D-gedruckter Dichtungsrahmen TPU
- Membranpumpe 5 V USB
- Micro-LED-Strip 24 V (RGBW)
- Algenkultur Chlorella 250 ml Starter
- BG-11-Pulver, destilliertes Wasser
- USB-PWM-Controller, Netzteil 24 V/1 A
3.2 Schritt-für-Schritt
- PMMA-Platten fräsen: serpentine Microkanäle + Ein-/Auslass-Ports.
- TPU-Rahmen zwischen Platten legen, mit Edelstahlschrauben beidseitig verschrauben.
- LED-Strip rückseitig aufkleben, Kabel durch Alu-Profil führen.
- Pumpe und Schlauchkreis anschließen, Panel luftfrei mit BG-11 befüllen.
- Starterkultur über Septum-Port injizieren, 24 h im Standby (Licht minimal).
- Nach 7 Tagen volle LED-Leistung freigeben, CO₂-Boost per Sodastream möglich.
Materialkosten (2025): ca. 260 €.
4. Fallstudie: Home-Office in Wien (14 m²)
- Messzeitraum: Nov 2024 – Feb 2025
- Ergebnisse:
- Ø CO₂-Konzentration gesenkt von 940 → 780 ppm
- Luftfeuchte stabilisiert +3 % rF
- Subjektive Ermüdung (Borg-Skala 6–20) −2 Punkte nachmittags
5. Pro / Contra auf einen Blick
Aspekt | Pro | Contra |
---|---|---|
Raumluft | CO₂- & O₂-Regulation | Nur Wirksamkeit im Nahbereich |
Design | Lebendes Farbspiel | Grünstich bei weißer Wand |
Wartung | Monatliche Ernte = Reinigung | Biofilm alle 6 Monate spülen |
Energie | LED-Effizienz < 0,5 kWh/Woche | Pumpe hörbar in leisen Räumen |
Nachhaltigkeit | Biomasse als Dünger nutzbar | PMMA-Recycling begrenzt |
6. Gesundheit & Nachhaltigkeit
- VOC-frei: Keine Lösemittel; Dichtungen TPU-basiert.
- Recycling: PMMA & Glas sortenrein trennbar; LED-Band austauschbar.
- Kreislauf: Algensubstrat als Stickstoff-Booster für Urban-Gardening.
7. Zukunft: CO₂-Positive Wandmodule
- Perowskit-Backlight: Eigenstrom für LED durch Dünnschicht-PV.
- Algen-Biosensorik: pH-abhängige Farbänderung für visuelle Luftqualitätsanzeige.
- Modulare Daisy-Chain: Panels koppeln sich hydraulisch & elektrisch per Plug-in.
Fazit: Kunst, die atmet
Das AlgenBild verbindet ökologische Luftverbesserung mit lebendigem Interior-Design. Wer seine Wände in aktive Mitbewohner verwandeln möchte, erhält ein Statement-Stück, das Technik, Biologie und Ästhetik zu einem überraschend pflegeleichten Gesamtkonzept verschmilzt.